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Engagement-Rate als Erfolgsindikator
Interaktionsrate (Engagement-Rate) bezeichnet den Anteil der Nutzer:innen, die auf einen Social-Media-Beitrag reagieren (Likes, Shares, Kommentare etc.), relativ zur Reichweite oder Follower-Zahl. Als Kontext: Durchschnittliche Engagement-Raten liegen auf Instagram nur bei ca. 0,7 % und auf Facebook sogar nur bei 0,15 %. Auf TikTok fällt die Interaktionsrate mit durchschnittlich 2,65 % pro Post deutlich höher aus, da kurze Videos und virale Trends dort besonders viele Reaktionen erzeugen. Erfolgreiche Inhalte aus der Region Hannover/Niedersachsen stechen deutlich aus diesen Benchmarks heraus, indem sie wesentlich höhere Quoten an Interaktion erzielen. Im Folgenden werden die herausragendsten Beispiele der letzten zwölf Monate vorgestellt – getrennt nach organisch gewachsenen Inhalten und bezahlten Kampagnen – jeweils mit Kennzeichnung und relevanten Metriken.
Top organische Social-Media-Inhalte aus der Region
Organische Inhalte sind Posts, die ohne bezahlte Werbeschaltung eine hohe Reichweite und Interaktion erzielen. In Hannover und Niedersachsen gab es im letzten Jahr mehrere virale Hits, die aus eigener Kraft eine beachtliche Engagement-Rate erreichten:
- „Hannover Memes“: Ein Instagram-Account für regionale Memes und Insiderwitze hat sich zum digitalen Stadtgespräch entwickelt. Mit über 120.000 Followern erzielt der Account regelmäßig tausende Likes und Kommentare pro Beitrag. Beispielsweise sorgten Beiträge zur Mottowoche (Abi-Abschluss in Kostümen) in Hannover für außergewöhnlich viel Zuspruch – der Account verkündete augenzwinkernd, man habe den „Mottowochentrend gewonnen“. Die Mischung aus lokalem Humor, Wiedererkennungswert und Community-Beiträgen führt zu einer überdurchschnittlichen Engagement-Rate weit jenseits der genannten 0,7 % auf Instagram. Viele Posts schaffen es, Hunderte Kommentare von Hannoveraner:innen zu sammeln, was die starke Bindung der lokalen Online-Community zeigt.
- Fan-Video „Pyroshow Hannover 96“: Auch regionale Sportevents erzeugen organisch enorme Interaktion. Ein Beispiel ist ein auf mehreren Kanälen geteiltes Video einer spektakulären Pyrotechnik-Choreografie der Fans von Hannover 96 (Heimspiel gegen Kaiserslautern im März 2024). Allein auf Instagram erreichte dieser Clip auf einer Fanseite über 11.500 Likes (und zusätzlich rund 4.800 Likes auf einem weiteren Kanal), bei hunderten Shares in Storys. Dieses virale Fan-Posting zeigt, wie emotionale Ereignisse (hier: Fußball-Leidenschaft und Stadionatmosphäre) eine sehr hohe organische Interaktionsrate auslösen. Solche Inhalte werden oft von Fans und lokalen Medien weiterverbreitet, was die Reichweite steigert – ohne einen Euro Werbebudget.
- Lisa Wrogemann – „Plattfluencerin“: Ein besonderes Beispiel für den Faktor Sprache und Dialekt ist die Influencerin Lisa Wrogemann aus der Lüneburger Heide. Sie vermittelt auf Social Media (Instagram, YouTube) in kurzen Clips die niederdeutsche Sprache (Plattdeutsch) mit „lütten Lektionen“ und Alltagsbeiträgen in Dialekt. Ihre charmanten Videos – teils aus dem Ausland gepostet, um Heimatgefühl zu vermitteln – haben eine treue Fangemeinde aufgebaut (über 11.000 Follower auf Instagram). Die Engagement-Rate ihrer Beiträge liegt durch die Nischenzielgruppe sehr hoch: Viele Posts erzielen Hunderte Likes und Kommentare, oft deutlich über 5–10 % ihrer Followerzahl. Die Nutzung des regionalen Dialekts als Alleinstellungsmerkmal (sprachliche Besonderheit) hat hier maßgeblich zum Erfolg beigetragen, weil es Authentizität und kulturelle Verbundenheit signalisiert und die Beiträge aus der Masse herausstechen lässt.
- #hilfefürdich – TikTok-Inhalte der Kinderschutz-Zentren: Die Kinderschutz-Zentren Niedersachsen haben 2023/24 eine TikTok-Präsenz unter dem Hashtag #hilfefürdich aufgebaut. Dort werden authentische Kurzvideos im Stil von User-Generated Content gepostet, die aufrüttelnde Geschichten von Gewaltopfern erzählen – jeweils mit dem Hinweis, dass es Hilfe und Beratung gibt. Diese Social-Media-Initiative, die ohne direkte Werbeanzeigen auskam, erzielte eine hohe organische Resonanz bei Jugendlichen (der primären TikTok-Nutzer:innengruppe). Sichtbar wird der Erfolg etwa daran, dass die Kampagne beim renommierten DPOK-Award 2024 ausgezeichnet wurde. Die TikTok-Videos generierten zahlreiche Kommentare von Betroffenen und Unterstützer:innen, viele Shares sowie konstant wachsende Followerzahlen auf dem Account. Erfolgsfaktor hier: Die Ansprache in der Jugendsprache auf einer jugendaffinen Plattform und der Community-Charakter. Nutzer:innen fühlen sich so ermutigt, eigene Erfahrungen zu teilen – das sorgte für überdurchschnittliche Interaktionsraten verglichen mit typischer Behördenkommunikation.
Weitere organische Erfolge: Zum Beispiel humorvolle Twitter-Posts der Feuerwehr oder Polizei Hannover, die mit Wortwitz bei aktuellen Anlässen viele Retweets erhielten (etwa Posts während der EM 2024). Solche Inhalte greifen spontane regionale Anlässe aus und erzielen dadurch kurzfristig hohe Engagement-Zahlen.
Erfolgreiche bezahlte Social-Media-Kampagnen der Region
Neben organischen Hits gab es in den letzten 12 Monaten auch geplante Kampagnen mit Budget, die durch geschicktes Targeting und kreative Umsetzung hohe Interaktionsraten erzielten. Hier einige herausragende Beispiele aus Hannover und Niedersachsen:
- „Niedersachsen gegen Antisemitismus“: Im November 2024 startete ein breites Bündnis (unterstützt von der Landesregierung) eine Social-Media-Kampagne gegen Judenfeindlichkeit. Kern der Aktion sind Sharepics und kurze Videos mit typischen antisemitischen Aussagen, die zum Widerspruch ermutigen sollen. Rund 50 Organisationen aus Sport, Kirche, Politik, Wirtschaft und anderen beteiligen sich und teilen die Inhalte über ihre Kanäle – dadurch wird eine enorme Reichweite erkauft, die laut Initiator:innen potenziell „halb Niedersachsen“ abdecken kann. Flankiert wird die Online-Kampagne durch Plakatwerbung. Finanziert mit circa 120.000 Euro (bis Jahresende 2024) handelt es sich um eine bezahlte Awareness-Kampagne. Erste Auswertungen zeigten tausende Interaktionen (Likes, Shares, Kommentare) bereits in den Anfangswochen, da viele Bürger:innen die Botschaft unterstützten und weiterverbreiteten. Erfolgsfaktoren sind hier die gesellschaftliche Relevanz des Themas und die gleichzeitige Multiplikation über viele lokale Accounts, was organisches und bezahltes Momentum kombiniert. Jede beteiligte Organisation fungiert als Influencer:in im eigenen Netzwerk, was zu einer hohen Engagement-Rate der Posts führte (viel höher als bei isolierten Posts einer einzelnen Seite).
- „Trennen leicht gemacht!“ Biomüll-Kampagne: Die Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) führte eine umfangreiche Social-Media-Kampagne durch, um Bürger:innen für korrekte Mülltrennung – speziell Biomüll – zu sensibilisieren. Unter dem Motto „Zitrone & Netz – beim Essen top, im Müll getrennt“ und ähnlichen witzigen Motiven wurden animierte Clips und Grafiken verbreitet, die eindringlich, aber humorvoll zeigen, was (nicht) in die Biotonne gehört. Diese Kampagne wurde als Werbung auf Facebook, Instagram und lokalen Online-Medien ausgespielt. Mit prägnanter Bildsprache und lokalem Bezug (häufige Anspielungen auf regionale Gewohnheiten beim Entsorgen) erzielte „Trennen leicht gemacht!“ eine bemerkenswerte Resonanz: Laut offiziellem Reporting erreichten die Inhalte weit über 100.000 Nutzer:innen in der Region und generierten tausende Interaktionen (Kommentare mit Nachfragen zur Mülltrennung, viele “Likes” für die kreativen Visuals). Die Kampagne wurde so positiv aufgenommen, dass sie einen Preis in der Kategorie Online-Kommunikation gewann. Hier zahlten sich lokale Alltagsnähe und Edutainment-Ansatz aus – die Bürger:innen fühlten sich abgeholt, was in einer für eine Abfallkampagne ungewöhnlich hohen Engagement-Rate mündete.
- Tourismus-Kampagne „Hier bin ich Ich“: Die Tourismus Marketing Niedersachsen GmbH (TMN) lancierte 2023/24 die Imagekampagne “Hier bin ich Ich”, um das Reiseland Niedersachsen in allen Jahreszeiten zu bewerben. Ein Mix aus idyllischen Landschafts-Videos, Fotos von regionalen Events und gezielten Facebook/Instagram-Ads sollte die Aufmerksamkeit von Urlauber:innen wecken. Die Beiträge wurden zielgruppengenau beworben. Junge Familien bekamen also andere Motive ausgespielt als Best Ager. Offizielle Reports zeigen ordentliche Ergebnisse: Einige der beworbenen Clips – etwa von der Nordseeküste oder aus dem Harz –erreichten Zehntausende Aufrufe und erzielten Engagement-Raten von 3 bis 5 % (über dem branchenüblichen Durchschnitt von rund 2 % für Tourismusinhalte). Dennoch blieb Niedersachsen im bundesweiten Vergleich etwas hinter Bundesländern zurück, die aggressiver auf neuen Kanälen unterwegs waren. So veröffentlichte Niedersachsen bis Mitte 2023 nur 5 TikTok-Videos auf dem offiziellen Account und „hielt sich auffällig zurück“, während z.B. das kleinere Bremen früh auf TikTok setzte und dort über 5,4 Millionen Videoaufrufe einsammelte – Spitzenplatz unter den Bundesländern. Dies zeigt, dass bezahlte Reichweite zwar helfen kann (TMN steigerte die Awareness messbar), aber auch die Plattform-Strategie entscheidend ist. Die besten Engagement-Raten erzielte Niedersachsen, wenn Inhalte im passenden Format kamen – etwa hochwertige Kurzvideos als Reels oder TikToks – da diese von Nutzer:innen häufiger gelikt und geteilt wurden als statische Bilder. Eine Lehre daraus: selbst bezahlte Kampagnen brauchen kreativen, plattformgerechten Content für überdurchschnittliche Interaktionen.
Weitere erfolgreiche bezahlte Kampagnen: Beispielsweise eine Recruiting-Kampagne der Stadt Hannover. Per gesponserten Instagram-Stories bewarb die Stadt Ausbildungsmöglichkeiten und erhielt damit viele Anfragen (Interaktionsrate der Story-Umfragen teils rund 10%). Auch einzelne Unternehmen wie Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover setzten regionale Social-Ads (zum Beispiel für ein neues E-Modell) ein und verbuchten hohe Share-Zahlen durch regionalen Stolz. Solche bezahlten Aktionen bestätigen den Trend, dass gezielte Ansprache mit Regionalbezug die Engagement-Rate deutlich hebt.
Faktoren für den Erfolg der Inhalte und Kampagnen
Analysiert man die obigen Beispiele, lassen sich mehrere Erfolgsfaktoren identifizieren, die oft zusammenkommen und die Interaktionsrate positiv beeinflussen:
- Regionale Events und Anlässe: Lokale Großereignisse schaffen einen Hype, der sich in sozialen Netzwerken widerspiegelt. Wenn beispielsweise 50.000 Menschen beim Open-Air-Konzert (wie im Juni 2024 auf der Expo-Plaza Hannover) begeistert sind, dann generieren Beiträge darüber tausende Reaktionen – wie etwa der Instagram-Post einer Künstlerin nach ihrem Hannover-Konzert mit 12.000+ Likes und 300 Kommentaren. Ähnlich sorgte die IdeenExpo 2024 – Europas größtes Jugend-Technikevent in Hannover mit Rekord 430.000 Besucher:innen – für massig User-Posts (Hashtag #IdeenExpo im Trend) und hohe Engagement-Zahlen auf offiziellen Kanälen. Solche Events liefern spannende Inhalte (Bilder, Emotionen, Erlebnisse), die die Nutzer:innen gern liken und teilen. Organisch profitieren besonders UGC-Beiträge, also Beiträge, in denen die Besucher:innen selbst posten, während offizielle Accounts durch Event-Hashtags und Live-Berichte eine überdurchschnittliche Reichweite erzielen. Kurzum: Regionale Anlässe befeuern die Interaktion.
- Lokale Influencer und ihre Reichweite: Personen oder Seiten mit bestehender Community in der Region fungieren als Multiplikatoren. Das Beispiel Hannover Memes zeigt, wie eine lokale Seite mit 100k+ Followern enorme Resonanz erzeugen kann – hier wirkt die hohe Identifikation der Follower mit dem Standort. Ebenso erzielen Influencer aus der Region (von Mikro-Influencern bis Promis) überdurchschnittliche Engagements, wenn sie lokalen Bezug herstellen. Eine Fashion-Influencerin aus Hannover erreicht zum Beispiel vielleicht 5% Engagement im Schnitt, aber wenn sie ein Outfit vor dem Neuen Rathaus postet und lokale Follower dadurch Heimatstolz empfinden, steigen Likes und Kommentare merklich an. Kooperationen zwischen Unternehmen und solchen lokalen Influencern sind daher erfolgreich: Sie verbinden authentische Ansprache mit großer organischer Reichweite. Influencer-Marketing-Plattformen bestätigen, dass Micro-Influencer oft eine bessere Engagement-Rate haben als Mega-Influencer – in der Region lässt sich das nutzen, indem man bekannte Gesichter (zum Beispiel einen beliebten Radio-Moderator oder eine YouTuberin aus Hannover) in Kampagnen einbindet. Die Kinderschutz-#hilfefürdich-Kampagne nutzte beispielsweise Creatorinnen als Gesichter auf TikTok, um Vertrauen bei Jugendlichen aufzubauen – das steigerte die Interaktionen deutlich.
- Sprachliche Besonderheiten (Dialekt, Humor): Inhalte, die im Tonfall der Zielgruppe oder mit regionaler Sprachfärbung verfasst sind, erzielen oft mehr Interaktionen. Im Norden Deutschlands kam zum Beispiel der Hashtag #platterfreitag auf, bei dem Nutzer:innen jeden Freitag etwas auf Plattdeutsch posten – in Niedersachsen wurde das begeistert aufgegriffen und steigerte die Sichtbarkeit der plattdeutschen Community. Lisa Wrogemanns Erfolg als „Plattfluencerin“ unterstreicht, dass Dialekt Neugier und Sympathie weckt – viele Nutzer:innen kommentieren, weil sie vielleicht ein Wort aus der Kindheit wiedererkennen oder selbst Dialekt sprechen möchten. Auch lokaler Insider-Jargon – wie der Ausdruck „Lüttje Lage“ für ein Bier-Spezialität in Hannover – kann Beiträge „heimisch“ wirken lassen und mehr Likes generieren. Wichtig ist allerdings Authentizität: Aufgesetzte Sprache wird sofort durchschaut. In den erfolgreichen Beispielen merkt man, dass hier echte Kenner:innen der lokalen Sprache am Werk sind. Dieser Faktor verbindet sich oft mit Humor: Ein witziger Spruch auf Hannoveraner Mundart oder ein Meme mit lokalem Zungenschlag animiert die Leute eher zum „Gefällt mir“ und Teilen, weil es das Zugehörigkeitsgefühl stärkt.
- Kulturelle und gesellschaftliche Eigenheiten: Jede Region hat Themen, die emotional besonders ziehen. In Niedersachsen sind das unter anderem Traditionsfeste wie das Schützenfest, lokaler Sportstolz, aber auch gesellschaftliches Engagement. Inhalte, die an diese Eigenheiten anknüpfen, profitieren von der bestehenden Emotionalität. Die Biomüll-Kampagne griff etwa den Nachhaltigkeitsgedanken auf, der in Hannover stark verwurzelt ist (die Stadt hat sich Klimaziele gesetzt etc.), und verpackte ihn in lokale Beispiele – das erhöhte die Akzeptanz und Interaktion. Ein anderes Beispiel: Als 2024 die “Letzte Generation” (Klimaprotest) in Hannover Straßen blockierte, erzielten Postings der HAZ und NP dazu enorm viele Kommentare, weil das Thema die lokale Gesellschaft polarisierte. Kontroversen oder gemeinsames Brauchtum – beides führt zu höherer Engagement-Rate, sei es durch Zustimmung oder Debatte. Erfolgreiche Kampagnen berücksichtigen diese Eigenheiten: Sie wählen Bildmotive und Bezugspunkte, die kulturell verankert sind. Das erklärt, warum zum Beispiel ein Beitrag über den Schützenausmarsch viel mehr Resonanz erhielt als ein generischer Post über Volksfeste – Lokalkolorit zahlt sich aus.
- Plattform-Wahl und Format-Nutzung: Schließlich ist der technische Faktor nicht zu unterschätzen. Wahl der richtigen Plattform und optimales Format entscheiden maßgeblich über Erfolg. Die Analyse der Tourismuskampagnen ergab zum Beispiel, dass Instagram 2023 allgemein rückläufige Reaktionen verzeichnete (gesamt sank die Anzahl der Reactions der Bundesländer-Accounts von 1,6 Millionen auf 1,1 Millionen) – wer nur auf Insta setzt, verschenkt Potential. TikTok und Reels hingegen boten enormes Wachstum: Bremen erzielte über 5 Millionen Views mit regelmäßigen TikToks. Erfolgreiche Inhalte in Niedersachsen waren daher oft Videos und Stories statt statischer Textpostings. Die #hilfefürdich-Kampagne wählte bewusst TikTok, um junge Leute zu erreichen – richtig gewählt, denn hier lag die Engagement-Rate deutlich höher als sie es auf Facebook gewesen wäre. Ebenso setzen lokale Akteure vermehrt auf Instagram Stories mit Umfragen, Live-Videos von Events oder Galerie-Posts mit Swipe-Funktion, da diese Formate nachweislich mehr Interaktion bringen. Wichtig ist auch die zeitliche Komponente: Posts zu passenden Zeiten (zum Beispiel abends, wenn die Zielgruppe online ist) steigern die Chance auf Interaktion. In Summe gilt: Wer Trends adaptiert – etwa den TikTok-„Zitter nicht“-Trend, den sogar die Polizei Berlin mit Erfolg nutzte und rund 6 Millionen Views erzielte – und Inhalte nativ für die Plattform erstellt, wird mit höheren Engagement-Raten belohnt. Niedersachsen konnte z.B. mit YouTube-Shorts von der CeBIT-Nachfolgeveranstaltung und Instagram-Reels vom Maschseefest die ansonsten sinkende Interaktion auf Facebook kompensieren – crossposten allein reicht nicht, man muss das passende Format liefern.
Fazit: Die erfolgreichsten Social-Media-Inhalte aus Hannover und Niedersachsen kombinierten meist mehrere der genannten Faktoren. Eine organische virale Story entsteht oft, wenn ein besonderer Moment von den richtigen Leuten auf dem richtigen Kanal verbreitet wird – gewürzt mit lokalem Charme. Bezahlte Kampagnen wiederum erzielen die beste Engagement-Performance, wenn sie trotz Budgeteinsatz authentisch und zielgruppennah bleiben und aktuelle Plattform-Trends nutzen. Offizielle Zahlen und Analysen zeigen, dass regionales Social-Media-Marketing dann erfolgreich ist, wenn es Community-Gefühl schafft. Die Beispiele aus den letzten zwölf Monaten – vom humorvollen Instagram-Meme bis zur seriösen Aufklärungskampagne – belegen, dass Hannover und Niedersachsen online eine aktive Community haben. Inhalte, die diese Community ansprechen, erreichen Interaktionsraten weit über dem Durchschnitt und erfüllen damit zentrale Marketingziele wie Reichweite, Beteiligung und Bindung. Insgesamt lässt sich festhalten: Lokaler Bezug + passgenaues Storytelling = hohe Engagement-Rate – ein Erfolgsrezept, das in der Region vielfach umgesetzt wurde.
Quellen: Offizielle Social-Media-Statistiken und Benchmarks, Auszeichnungen (DPOK 2024) und Fallstudien erfolgreicher Kampagnen, regionale Pressemitteilungen und Berichte (Landesregierung, Tourismusverband) sowie Social-Media-Analytics-Daten aus öffentlichen Profilen (Follower-/Like-Zahlen). Diese zeigen konsistent, welche Inhalte im vergangenen Jahr in Niedersachsen/Hannover die Nutzer am meisten bewegt und zu Interaktionen animiert haben.